Das sind wir!

Deutsch-Englische Gesellschaft e.V. Hachenburg (DEG)

1. Jahresschrift - Dezember 1991

Textbeitrag (gekürzt) über das Zustandekommen der DEG

 

Der (lange) Weg zur Partnerschaft

 

Bügermeister Christian begann nach dem Ablauf einer vorherigen Patenschaft (1973-1982) damit, eine Partnerstadt in Europa zu suchen. Gespräche mit Städten in Frankreich (Elsaß, Bretagne) und in Eng-
land führten aber, auch unter seinem Nachfolger, Herrn Schuth, zu keinen konkreten Ergebnissen, weil alle bereits mit Partnern versorgt waren bzw. sich bei näherer Prüfung wegen ungleicher Strukturen als nicht empfehlenswert erwiesen.

 

Im Februar 1988 veränderte sich die Situation nach einem Besuch des Chairman of Northamptonshire County Council, Mr. Georgwe Polard und der Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses, der uns sehr lieb gewordenen Maye Dicks, die mit einer Delegation aus Northamptonshire Hachenburg besuchten. Bürgermeister Schuth stellte ihnen Hachenburg und Umgebung vor und berichtete von seiner bislang vergeblichen Suche nach einer geeigneten Partnerschaft. Nun fand man in Higham Ferrers einen mög-
lichen Partner in Northamptonshire, der Englischen Grafschaft, mit der seit 1981 eine Partnerschaft des Westerwalkreises bestand.

 

Am 26.10.1988 kam noch einmal eine Gruppe zur Kontaktaufnahme nach Hachenburg. Frau Neu, die für die Partnerschaftspflege zuständige Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, brachte im November 1988 die Dinge bei einem Besuch in Higham Ferrers ins Rollen. Es bildetes sich dort im März 1989 ein Partner-
schaftskomitee, dessen damaliger "Secretary" David Drage (er verließ Higham kurze Zeit später aus beruflichen Gründen) zusammen mit der Bürgermeisterin Anna Sauntson Hachenburg eine Partner-
schaft antrug.

 

In Hachenburg kam es im Juli 1989 zu einem überraschenden politischen Wechsel. Bürgermeister wurde Hendrik Hering, mit 25 Jahren der jüngste Bürgermeister Deutschlands. Er wollte eine rasche positive Entscheidung. Am 16. September 1989 stellte Frau Neu von der Kreisverwaltung dem Hachenburger Stadtrat Higham Ferrers in einer Ratssitzung vor. Dabei wurden zahlreiche Parallelen zwischen beiden Städten deutlich. Bürgermeister Hering kündigte für November einen Privatbesuch dort an und lud alle interessierten Ratsmitglieder zum Mitfahren ein.

 

Wenige Tage später besuchte uns noch einmal eine Abordnung des Partnerschaftkomitees Northamp-
tonshire mit Carnival-Queen & Princesses. Ein Stadtbummel, Besuche im Landschaftsmuseum und im Kloster Marienstatt wurden mit den Teilnehmern unternommen. Eine Gruppe Hachenburger besuchte dann mit Bürgermeister Hering in der zweiten Novemberwoche erstmals Higham Ferrers. Rektor Szangolies von der Realschule war auch dabei; er war auf der Suche nach einer neuen Schulpart-
nerschaft.

 

Kurze Irritationen entstanden im Laufe des Jahres 1989 noch einmal durch eine Anfrage aus Spanien an Hachenburg und vor allem durch die Öffnung der DDR. Eine Zeit lang schien einigen Ratsmitgliedern eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Mitteldeutschland vordringlicher; daß und wie sich der Wiederver-
einigungsprozess gestalten würde, war auch in dieser Zeit nicht zu überblicken. Im Dezember 1989 schlug die CDU-Fraktion im Stadtrat vor, zusätzlich zur Englandpartnerschaft eine mit einer DDR-Stadt einzugehen. Dieses Projekt kam bisher nicht zustande. Mittlerweile bestehen informelle Kontakte zur Stadt Brotterode in Thüringen.

 

Am 28.11.1989 beschloß der Stadtrat von Higham Ferrers, die Partnerschaft einzugehen. Am 24. Januar 1990 beschloß auch der Hachenburger Rat einstimmig die Unterzeichnung des vorbereiteten Partner-
schaftsvertrages.

 

Am 17. März 1990 war es dann endlich soweit: Eine Delegation unserer Stadt weilte zur Unterzeichnung der Urkunde in Higham Ferrers. Im Partnerschaftsvertrag heißt es:


"Auf der Basis gegenseitiger freundschaftlicher Beziehungen unter den Ländern Europas und in dem Bestreben, das Zusammenleben der Völker in Frieden und Freiheit zu sichern, erklären die Vertreter von Hachenburg und die von Higham Ferrers hiermit feierlich ihren Willen, eine Partnerschaft aufzubauen, um die bestehenden Verbindungen zwischen beiden Städten zu erweitern.

Hierbei sind sie von dem Wunsch getragen, daß die Einwohner von Hachenburg und Higham Ferrers und besonders die jungen Menschen in der Lage sein werden, durch enge freundschaftliche Kontakte auf vierlfältige Weise dazu beizutragen, das gegenseitige Verständnis unter den Völkern Europas zu fördern."

 

 

 

 


Wappen der Partnerstädte
Hachenburg / Higham Ferrers